Südafrikas Nationalparks: Big Five (2024)

  • Was verbirgt sich hinter den sogenannten "Big Five"?
  • Weniger spektakulär, doch auch sehenswert: die "Little Five"
  • Welches war das erste Schutzgebiet für Tiere in Südafrika?
  • Die "Operation Rhino"

Was verbirgt sich hinter den sogenannten "Big Five"?

Jeder Nationalpark in Südafrika kann sich glücklich schätzen, wenn er die "Big Five" im Angebot hat: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Sie sind groß, wild und versprechen ein wenig Nervenkitzel. Die Touristen reißen sich darum, ein Foto von den Publikumsmagneten der Parks zu schießen.

Der Begriff stammt jedoch aus einer Zeit, als noch mit ganz anderer Munition geschossen wurde. Für die Großwildjäger des 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren diese fünf Tiere am schwersten zu jagen. Als die Jagd auf Wildtiere noch nicht von Jeeps oder Helikoptern aus unternommen wurde, war sie ein gefährliches Unterfangen.

Dennoch wollte jeder Jäger gerne eine oder mehrere Trophäen von der Jagd mit nach Hause bringen. Bei den Elefanten waren es die Stoßzähne, bei den Nashörnern das Horn, bei den Büffeln der Kopf samt der großen Hörner.

Die Felle von Löwe und Leopard sollten möglichst mit Kopf vollständig erhalten bleiben. Der Trophäensucht der Großwildjäger fielen Hunderttausende Tiere in ganz Afrika zum Opfer. Doch auch mancher Jäger musste die gefährliche Pirsch mit dem Tod bezahlen.

Südafrikas Nationalparks: Big Five (1)

Stoßzähne waren beliebte Souvenirs für Jäger

Heute werden nur noch Fotos von den "Big Five" geschossen. Die Nationalparks werben in großangelegten Aktionen damit, dass man bei ihnen die fünf beliebtesten Großwildarten beobachten kann. Sie sind zu einer Art Fotosafari-Mythos geworden.

Waren die "Big Five" bis vor kurzem nur in wenigen Parks, wie zum Beispiel dem Krüger-Park oder dem "Hluhluwe-Umfolozi-Park", zu sehen, so rüsten mittlerweile auch kleinere Parks ihren Tierbestand auf, um dem Konkurrenzdruck standzuhalten.

Weniger spektakulär, doch auch sehenswert: die "Little Five"

Ganz im Gegensatz zu den "Big Five" stehen die sogenannten "Little Five". Findige Naturkundler führen mittlerweile schon Safaris zu den kleinen Namensvettern durch:

Elefantenspitzmaus, Nashornkäfer, Büffelweber (eine Vogelart), Ameisenlöwe und Leopardenschildkröte. Sie sind zwar weitaus weniger spektakulär als die großen Wildtiere, aber auch deutlich schwerer aufzuspüren.

Zudem sind sie weniger geschützt, manche von ihnen gehören sogar zu den bedrohten Tierarten. Die Namensgebung "Little Five" wurde erfunden, um auch weniger bekannten, oftmals vergessenen Tierarten ein Forum zu schaffen.

Welches war das erste Schutzgebiet für Tiere in Südafrika?

Es wird oft angenommen, dass die Einrichtung des "Sabi Game Reserve", des ältesten Teils des Krüger-Nationalparks, im Jahre 1898 den Beginn der Schutzgebiete für Wildtiere auf südafrikanischem Boden darstellt.

Doch schon ein paar Jahre früher wurden zwei andere Gebiete als Schutzareale ausgewiesen: 1895 der "Hluhluwe-Park" und 1897 der "Umfolozi-Park". Sie liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander im Osten Südafrikas, etwa 280 Kilometer von Durban entfernt.

Beide Parks wurden insbesondere zum Schutz der Breitmaulnashörner gegründet, von denen es 1892 in dieser Region nur noch ganze elf Exemplare gab. Das Gebiet der beiden Parks hat eine lange Tradition als Jagdrevier. Im frühen 19. Jahrhundert gehörte es dem Zulukönig Shaka, der mit seinen Leuten intensiv der Jagd nachging.

Südafrikas Nationalparks: Big Five (2)

Immer noch intakt: das Hluhluwe-Schutzgebiet

Wirklich gefährdet waren die Nashörner jedoch erst, als weiße Siedler in die Gegend kamen. In der Folge schossen Großwildjäger und Farmer alle Wildtiere gnadenlos ab, die ihrem Grund und Boden zu nahe kamen.

Lange Zeit gab es heftigen Widerstand gegen die Parks, da die Tsetse-Fliege in ihnen wütete und auch das Vieh der umliegenden Farmer gefährdete. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Tsetse-Fliege durch das Insektizid DDT in dieser Gegend ausgerottet werden. Mit Gründung der "KwaZulu-Natal Wildlife Organisation" 1952 war das Fortbestehen der beiden Parks gesichert.

1989 wurden die Parks dann durch einen Korridor verbunden, seitdem heißt der Park offiziell "Hluhluwe-Umfolozi Game Reserve". Er ist kein staatlicher Nationalpark, sondern ein von einer privaten Stiftung betriebener Provinzpark.

Die "Operation Rhino"

Berühmtheit erlangte der Park im Jahre 1961 durch die "Operation Rhino". Der Bestand der Breitmaulnashörner hatte sich auch lange nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch nicht erholt.

Aus diesem Grund wurde die größte "Tierverschiebung" der Welt ins Leben gerufen. In den folgenden Jahren siedelte man Tausende von Breitmaulnashörnern aus anderen Gegenden des südlichen Afrikas in den Nationalparks an.

Einen Großteil der Tiere bekam dabei der "Hluhluwe-Umfolozi-Park", der ja eigens zum Schutz der Nashörner gegründet worden war. Die Aktion hatte Erfolg, mittlerweile leben wieder knapp 1800 der Giganten im "Hluhluwe-Umfolozi-Park". Dies ist die größte zusammenhängende Nashorn-Population der Welt.

Südafrikas Nationalparks: Big Five (3)

Ihr Bestand hat sich wieder erholt

1994 konnte das Breitmaulnashorn sogar von der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten genommen werden. Mittlerweile sind es schon so viele geworden, dass auf Auktionen Nashörner – wie auch weitere Tiere des Parks – meistbietend an andere Schutzgebiete oder Zoos versteigert werden.

Der "Hluhluwe-Umfolozi-Park" hat neben den Nashörnern noch eine Fülle von anderen Großwildarten zu bieten. Er ist zwar zwanzig Mal kleiner als der Krüger-Park, kann jedoch eine ähnlich hohe Artenvielfalt aufweisen. Und ganz nebenbei: Auch hier kann man die "Big Five" aus nächster Nähe bewundern.

(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 16.06.2021)

Südafrikas Nationalparks: Big Five (2024)

FAQs

Südafrikas Nationalparks: Big Five? ›

The Big Five

The Big Five
In Africa, the Big five game animals are the lion, leopard, rhinoceros, elephant, and African buffalo. The term was coined by big-game hunters to refer to the five most difficult animals in Africa to hunt on foot, but is now more widely used by game viewing tourists and safari tour operators.
https://en.wikipedia.org › wiki › Big_five_game
animals comprise of Lion, Leopard, Elephant, Rhino and Buffalo. The lion and leopard are the predators of the bunch, who hunt with unmatched grace and stealth, while the majestic elephant is larger than life with gleaming tusks and a large trunk.

Which National Park in South Africa has the Big 5? ›

South Africa: Kruger National Park & Private Reserves, Eastern Cape & Madikwe. Long a stronghold of the Big 5, South Africa offers perhaps Africa's most reliable Big 5 sightings in the private reserves that border the Kruger National Park, itself a famous Big 5 hotspot.

What are the Big 5 in Tanzania? ›

During your time on Safari in Tanzania you will have the chance to see the Big Five, the lion, the African elephant, the African buffalo, the leopard and the rhinoceros.

What are the South African big 5? ›

Big Five refers to African lions, leopards, rhinoceros, elephants, and Cape buffalo. The phrase today is usually used to market safaris, but was first coined by big-game hunters more than 100 years ago.

What are the Big 5 animals on an African safari? ›

The "Big Five" refers to five of the largest animals that can be seen in certain areas of Africa on safari - lion, leopard, rhino, elephant and African buffalo.

Can you see the Big 5 in Kruger National Park? ›

Visitors to Kruger National Park have ample opportunities to spot the beautiful quintuple of African wildlife with daily game drives and walking safaris, run by trained game rangers who will help guests spot the dignified lion, the great elephant, the stubborn buffalo, the sturdy rhino and the elusive leopard.

Where is the best place to see the Big 5 in Africa? ›

Chobe National Park, Botswana

Botswana's most likely site for viewing the Big Five, the varied landscapes of Chobe cover nearly 11,000 km2 of the northern Kalahari. Large herds of buffalo and African elephant follow seasonal migrations dictated by water availability.

What is the Big Six in South Africa? ›

Effective October 1, 2021 -- "Big six African species" means any specimen of any of the following members of the animal kingdom: African elephant (Loxodonta africana), African lion (Panthera leo), African leopard (Panthera pardus pardus), black rhinoceros (Diceros bicornis), white rhinoceros (Ceratotherium simum ...

What is the Big Five in the Serengeti? ›

The Big Five in the Serengeti. The Big Five define that ultimate African safari experience: seeing these impressive animals - lion, rhino, leopard, elephant and Cape buffalo - roaming freely in their own habitat is something you will never forget.

Why are they called the Big 5 in Africa? ›

The term Big Five was coined in the late nineteenth century by colonists in Africa to indicate the wild animals they considered the hardest and most dangerous to hunt on foot. These animals are considered so dangerous because of how ferocious they become when injured or cornered.

Why are hippos not in the Big 5? ›

The big five is about trophy hunting in the end, and if someone was going to trophy hunt in Africa, hyenas and crocodiles wouldn't be on top of the list, and hippos are just too tough to access, they spend most of their time in water anyway.

Why is cheetah not in Big Five? ›

When many people think of the genus Panthera, more commonly known as Big Cats, we think of lions, tigers, jaguars and cheetahs. But, in fact, cheetahs are an entirely different genus than the other three. The cheetah is actually the only remaining species of the genus Acinonyx.

What animals can you see in Kruger National Park? ›

The animals you can expect to see on an average three-day safari include elephant, buffalo, rhino, giraffe, zebra, wildebeest, kudu, impala, waterbuck, warthog, hippo, crocodile, hyena, lion, leopard (if you are lucky), wild dog (if you are lucky), cheetah (if you are lucky) and various smaller antelopes and predators, ...

Can you see the Big 5 in Tanzania? ›

In Tanzania, the best places to see the big five are: Serengeti National Park. Ngorongoro Conservation Area. Ruaha National Park.

What is the big 7 in Africa? ›

Lion, leopard, rhino, elephant and buffalo…and Southern Right whales and Great White sharks. With two-thirds of our country surrounded by coastline, a trip to South Africa is not complete without seeing Southern Right whales and Great White sharks.

Can you see the Big 5 in Kenya? ›

In the north of Kenya, most notably Lake Nakuru, Ol Pejeta Conservancy and the Lewa Wilderness Conservancy, rhino can still be seen, allowing you to see all of the Big Five.

Can you see the Big 5 in Cape Town? ›

While Cape Town's Mediterranean climate doesn't lend itself to the traditional African bush experience, the Big Five – lion, leopard, rhino, elephant and buffalo – are but a couple of hours' drive from the city centre.

What is the 3 biggest national park in South Africa? ›

Located in the Eastern Cape, Addo Elephant National Park is the third-largest national park in South Africa and stretches from the semi-arid Karoo area in the north around Darlington Dam, over the Zuurberg Mountains, through the Sundays River Valley, and down to the coast between Sundays River Mouth and Bushmans River ...

What are the Big 6 in Kruger National Park? ›

The Big 6 birds are the largest and most eye-catching avians you can see in the Kruger National Park: the lappet-faced vulture, the saddle-billed stork, the martial eagle, the colourful ground hornbill, the kori bustard and the enigmatic Pel's fishing owl.

What are the Big Five national parks? ›

Utah is home to 5 of the best national parks—Arches, Bryce Canyon, Canyonlands, Capitol Reef, and Zion—collectively known as the Mighty Five. Established between 1919 and 1971, these parks are famous for their spectacular red-rock formations, desert solitude, and more than 1,000 miles of hiking & trekking trails.

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Author: Mr. See Jast

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